die fünf Lebensregeln - 4
Verdiene dein Brot ehrlich und arbeite hart! Wie kann man diese
Lebensregel von Usui interpretieren?
Die meisten werden beim Lesen dieser vierten Lebensregel von
Mikao Usui sagen: *Klar - ich verdiene meine Brötchen ehrlich,
und hart genug ist mein Job auch.*
Ich stelle euch heute einige meiner Gedanken vor, wie es in
unserer Gesellschaft mit der Ehrlichkeit aussieht.
Nehmen wir zum Beispiel einen Angestellten, der seine Arbeit
ordentlich erledigt und dafür das vereinbarte Gehalt bekommt,
dieser aber keinerlei Bedenken hat, auf Kosten seines
Arbeitgebers jeden Tag privat zu telefonieren oder während der
Arbeitszeit immer wieder im Internet zu surfen. Bei Bedarf nimmt
er auch schon einmal ein bisschen Büromaterial für den
häuslichen Bedarf mit.
Oder der Anbieter, der seine Waren zum Beispiel in Asien
fertigen lässt, oftmals von Kindern produziert, die einen sehr
mageren Ausgleich für die geleistete Arbeit bekommen und sich
dabei körperlich ruinieren. Der Hersteller hat seinen Vertrieb
in unseren Breiten und verkauft dann diese Waren mit einem
unangemessen hohen Aufschlag zum üblichen Marktpreis der reichen
Industrieländer weiter - Gewinnmaximierung der Extraklasse.
Oder Institutionen, die hohe Zinsen für das Verleihen von Geld
verlangen, gleichzeitig große Summen an Werbung investieren, um
viele, oft gerade auch noch junge Leute, zu animieren, sich doch
ihre Wünsche am Besten sofort mittels eines \"günstigen\"
Kredits zu erfüllen.
Zahlreiche Branchen leben sehr gut davon den Menschen
Illusionen, Träume, Glück, *ewige* Schönheit et cetera über
mannigfaltige Produkte zu offerieren und zu verkaufen, und das
zum best- möglichen Preis.
Alles Beispiele, über die wohl die Wenigsten weiter nachdenken
oder dies als unehrenhaft und damit unehrlich einstufen würden.
Es wird von vielen in unserer Gesellschaft als normal und
absolut legal gesehen. So werden eben Geschäfte gemacht und die
Wirtschaft am Funktionieren gehalten.
Diese Liste würde sich beliebig fortsetzen lassen. Ich führe
diese Beispiele nicht an, um hier irgendetwas oder irgendjemand
zu be- oder verurteilen. Es ist wie es ist. Ich möchte damit
lediglich die Sensibilität schärfen für das, was uns tagtäglich
begegnet. Die Quintessenz daraus vor allem sich selbst zu
überprüfen, ob das, was man von jemand anderem als Ausgleich für
eine erbrachte Leistung festlegt, wirklich angemessen ist und
ebenso, dass das was ich gebe, auch dem Wert dessen entspricht,
was mir angeboten wird. Ob es ein fairer Tausch ist und oder ein
*Kuhhandel*.
Auch für mich war dies vor einiger Zeit ein Thema und zwar zu
Beginn meiner Tätigkeit als Reiki- lehrerin, als ich den
Ausgleich für die von mir angebotenen Reikiausbildungen
festgelegt habe. Zuerst habe ich mich daran orientiert, was ich
selbst dafür bezahlt habe. Dies war im Moment der einfachste
Weg, man spart sich das Nachdenken und ?rechnen. Aber schon nach
kurzer Zeit erschien mir das nicht stimmig und so kalkulierte
ich alles neu, neben den Fixkosten ein angemessener und fairer
Stundensatz für mein Tun. Es ist ein sehr schönes Gefühl, einen
angemessenen Gegenwert für die eigene Leistung zu erhalten, weil
man es ehrlich verdient hat und der Gebende hat ebenfalls das
schöne Gefühl und die Gewissheit, eine entsprechende
Gegenleistung erhalten zu haben. Dies muss übrigens keinesfalls
immer Geld bedeuten, sondern kann auch in besonderen Fällen
gegen andere Dinge getauscht werden. Es geht nicht darum, billig
zu sein, sondern preiswert und damit fair. Ein gewaltiger
Unterschied!
Arbeite hart
Hierunter verstehe ich vor allen Dingen hart an mir selbst zu
arbeiten. Mir - so oft es möglich ist - selbst Reiki zu geben
beziehungsweise durch mich fließen zu lassen, zu meditieren,
mich spirituell und auch auf anderen Gebieten weiterzubilden.
Immer mehr das, was mir alltäglich als Aufgabe zufällt im mir
größtmöglichen Bewusstsein, in bester Absicht und in Hingabe zu
vollbringen. Es spielt dabei überhaupt keine Rolle, ob es sich
um Dinge wie zum Beispiel Blumen gießen, mit einem anderen
Menschen sprechen oder ein Reikiseminar handelt. Auch diese
innere Einstellung entwickelt sich nicht von heute auf morgen,
sondern erfordert immer wieder Selbstreflexion und die Absicht,
künftig noch achtsamer, disziplinierter mit sich und allem was
man tut zu sein. Dies beinhaltet all meine Gedanken, meine Worte
und alle Handlungen sowie meinen Körper und meine Seele.
Einige Reikipraktizierende bevorzugen es, sich sehr
zurückzuziehen, um sich auf diese Weise spirituell zu entwickeln
und damit sehr intensiv an sich selbst zu arbeiten. Dies ist oft
bei Reikimeistern der Fall, die bewusst keine Lehrtätigkeit
ausüben möchten. Ich bevorzuge das Arbeiten, das Lehren und
Lernen im Austausch mit anderen Menschen, einfach weil es mir
sehr große Freude bereitet und ich darin meine Aufgabe sehe. Ich
bin ein sehr kommunikativer Mensch bin, der seine Kreativität
auf diese Art und Weise ausdrücken und leben möchte. Trotzdem
nehme ich mir auch die Zeit, wieder mit mir und in mir zu sein.
Mich immer wieder zwischendurch zurück- zuziehen, um in
Meditation und damit in Stille zu gehen. Auch die
Selbstreflexion ist neben Reiki fester Bestandteil am Ende eines
Tages geworden. So erhalte ich mir meine innere Balance und
bereite mich auf einen neuen Morgen in meinem Leben vor.
Herzliche Reikigrüße
eure
Sylvia-Manuela Regler
(c) Sylvia-Manuela Regler